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An ihrer
schwersten Nummer, dem „Zwei-Mann-Klischnick“,
arbeiteten die „2 Ringlis“ sechs Jahre lang.
„Unsere besonderen Spezialitäten sind: einhändig
Hand auf Hand,
einarmig auf Kopf sowie Klischnick-Arbeit, die
wir in japanischer Art bringen wie zum Beispiel
den japanischen Durchkriecher, japanischen
Dreher, Doppelhandstände, Nackenhandstand und so
weiter“, schrieben sie in einer
Selbstdarstellung, die sie an Agenten und
Veranstalter verschickten. „Die Dauer unserer
Darbietung beträgt circa zehn Minuten. Sie
eignet sich für Circus, Varieté, Kabarett und
Clubs. Unsere Gagenansprüche belaufen sich auf
DM 50. Einiges Bildmaterial fügen wir zur
geflissentlichen Kenntnisnahme bei.“ Für die
Korrespondenz, die Werbung und das
Organisatorische war Helga Schwabe zuständig,
bis ihr Mann mit Anfang Vierzig umsattelte und
einen bürgerlichen Beruf erlernte. Helmut
Schwabe arbeitete als Masseur und medizinischer
Bademeister, zunächst mit eigener Praxis am
Kreisel in Huchting, dann bis zur Rente bei der
Heimstiftung.
Eine Nummer der „Ringlis“ schmerzt schon beim
Betrachten der Fotos in Muskeln und Gelenken.
Das Ganze wirkt wie eine brutale Yoga-Übung:
„Der Handstand von Hans auf den rückwärts
gebogenen, ausgekugelten Armen seines Bruders
ist noch heute, fast zehn Jahre danach, einmalig
in der Welt“, steht in einem Zeitungsbericht
über die Anfänge des Duos. „Wenn mein Mann zu
Hause war, musste ich ihm die Arme nach unten
drücken“, sagt Helga Schwabe. Er musste
geschmeidig bleiben.
Im
Wohnzimmer der Schwabes in Horn-Lehe türmen sich
im Mai 2009 die Alben auf dem Tisch. Die
Gespräche drehen sich um Bremer wie den Zauberer
Peter Berto und die Gregors, Gregor Marx und
seine Frau, aber auch um Kolleginnen und
Kollegen aus aller Welt. Viele bekannte
Gesichter sind auf den gesammelten
Autogrammkarten und Erinnerungsfotos von Helmut
Schwabe verewigt:
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