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Das Schabbesmädchen

Elfriede Roth (91) – eine NS-Zeitzeugin aus Lauterbach (Oberhessen)

 
 

 

 

„Kommt, auf, es wird Zeit...“ Donnerstag für Donnerstag sind Elise und Johannes Roth mit ihren Kindern in die Lauterbacher Synagoge gegangen. Nicht um zu beten, Kerzen anzuzünden oder den Kantor singen zu hören. Die Roths hatten ein Ehrenamt übernommen, bei dem man in der Nazizeit nicht gesehen werden durfte. Als die orthodoxe Gemeinde niemanden mehr bezahlen konnte, der die Synagoge putzte, hatte die christliche Familie sich freiwillig gemeldet. Ungefährlich war das nicht, das war Elise und Johannes Roth bewusst. Besser, man ging im Schutz der Dunkelheit los und blieb zusammen. Also kamen ihre Tochter Elfriede und ihr zwei Jahre jüngerer Sohn Fritz Konrad mit, auch wenn es für sie nichts zu tun gab. „Wir Kinder mussten uns hinsetzen und durften nichts anfassen“, erinnert sich die Lauterbacherin, die am 30. Januar 1925 geboren ist und damals elf oder zwölf Jahre alt war.

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