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„Kommt, auf, es
wird Zeit...“ Donnerstag für Donnerstag sind
Elise und Johannes Roth mit ihren Kindern in
die Lauterbacher Synagoge gegangen. Nicht um
zu beten, Kerzen anzuzünden oder den Kantor
singen zu hören. Die Roths hatten ein
Ehrenamt übernommen, bei dem man in der
Nazizeit nicht gesehen werden durfte. Als
die orthodoxe Gemeinde niemanden mehr
bezahlen konnte, der die Synagoge putzte,
hatte die christliche Familie sich
freiwillig gemeldet. Ungefährlich war das
nicht, das war Elise und Johannes Roth
bewusst. Besser, man ging im Schutz der
Dunkelheit los und blieb zusammen. Also
kamen ihre Tochter Elfriede und ihr zwei
Jahre jüngerer Sohn Fritz Konrad mit, auch
wenn es für sie nichts zu tun gab. „Wir
Kinder mussten uns hinsetzen und durften
nichts anfassen“, erinnert sich die
Lauterbacherin, die am 30. Januar 1925
geboren ist und damals elf oder zwölf Jahre
alt war.
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