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Der Magische Zirkel zieht noch immer Kreise. In
einem bewegen sich Zauberer wie Pierre Chuchana
oder Markus Breugst, in anderen Peter Deutsch.
Seine aktive Zeit liegt lange zurück, aber nicht
so lange, dass die Begeisterung erloschen wäre.
Als er Wolfgang Schaper und Carl Colberg, zwei
seiner Mitmagier von früher, im Dezember 2008
ins Staatsarchiv kommt, um die Ausstellung zu
sehen, moderiert er seine eigene kleine
Talkshow. Er redet schnell und gern und viel,
wenn ihn die anderen beiden zu Wort kommen
lassen. Eine schalkhafte Bemerkung nach der
anderen zaubern die Herren aus dem unsichtbaren
Hut, manchmal wird das Lächeln leise, ein
bisschen Wehmut fließt mit ein, aber dann hat
der trockene Humor wieder die Oberhand. Er ist
ihr großer Trumpf, ihr As im Ärmel.
Auch der Bremer Frauenclub an der Lüneburger
Straße 31 (montags ab 16 Uhr können Frauen ab 50
Jahren unverbindlich zu den Treffen kommen,
Telefon 0421/4992653) möchte etwas übers „Astoria“
hören. Was liegt da näher, als über die Frauen
vor und hinter den Kulissen des Bremer Varietés
zu sprechen? Eine sitzt im Februar 2009 schon in
der Runde, als zaubernder Ehrengast. Julia
Hornbogen, deren Vater Walter Köhler, ein
Internist aus der Neustadt, den Magischen Zirkel
in Bremen gegründet hat, zeigt ihre Alben,
erzählt sehr charmant von ihrer Familie, der
Leidenschaft fürs Zaubern und ihrer Abneigung
gegen Leute, die behaupten, sie wüssten, wie der
Trick geht. Weil sie’s tatsächlich weiß, zaubert
sie dem Frauenclub etwas vor. Aus allernächster
Nähe, ohne Vorhang, ohne Spezialeffekte. Die
Zuschauerinnen sind baff. Und keine einzige sagt
hinterher, also, das könne sie auch.
Ganz ohne „akrakadabra“
und „simsalabim“ erscheint Peter Deutsch auf
der Bildfläche, um Jahrzehnte verjüngt. Das Foto
in dem von Walter Wohlleben prachtvoll
gestalteten Album, das Julia Hornbogen im
Frauenclub herumreicht, zeigt ihn auf einer
Zaubermatinee im „Astoria“.
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